Ende November 2023: Ein geheimes Treffen von Mitgliedern der AfD, rechtsradikalen Anhängern sowie hochstehende Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, ein Treffen, bei dem es um Remigration geht, also die Ausweisung oder der Abtransport von missliebigen Personen. Nur ein paar Kilometer entfernt vom Haus der Wannseekonferenz, in dem am 20. Januar 1942 die sog. Wannseekonferenz stattfand, bei der u.a. logistische Probleme der "Endlösung der Judenfrage" besprochen, erörtert und gelöst wurden.
In Deutschland nichts Neues?! Der Aufschrei in den Medien und in der Öffentlichkeit ist riesengroß.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 positionieren wir uns mit unserem Verein "Forum Alma Rosé e.V." vordringlich gegen Antisemitismus und Anti-Israelismus in Musik und Kultur. Unsere Arbeit dient dem gesellschaftlichen Zusammenhalt, auf dem es jetzt, in Zeiten des wieder verstärkt aufkommenden Antisemitismus und Anti-Israelismus, besonders ankommt. Aus diesem Grund widmen wir uns Themen aus dem Bereich Politik, Musik und Kultur, die gesellschaftspolitisch wichtig und relevant sind.
Unser aktuelles Projekt: Im Haus der Wannseekonferenz veranstaltet das "Forum Alma Rosé e.V." in Zusammenarbeit mit Musikern des Projekts "Lebensmelodien" am 6. März 2024 ein Gesprächskonzert: An diesem Täterort der Nazis werden Kompositionen von Paul Ben Haim gespielt, einem jüdischen Komponisten, der 1933, also viele Jahre vor der "Endlösung der Judenfrage", nach Palästina auswandern konnte. Er wurde am 5. Juli 1897 als Paul Frankenburger in München geboren. Er gehörte zu den wenigen Überlebenden, die jüdische Kultur der Nachwelt überliefern konnten. Mit der Ankunft in Palästina änderte er seinen Namen in Ben-Haim als Zeichen für sein neues Leben. Er setzte sich aktiv mit der neuen Kultur auseinander und brachte sie in seinem Werk ein. Er starb am 14. Januar 1984 in Tel Aviv.
Für unser Engagement erhalten wir viel Lob, was uns immer wieder aufbaut und bestätigt in unserer Arbeit. Für eine nachhaltige Unterstützung unserer Projekte, so dass sie in die Tat umgesetzt werden können, benötigen wir neben einer ehrenamtlichen Arbeit aber auch finanzielle Hilfe, denn nicht alles kann durch ehrenamtliche Tätigkeit abgedeckt werden. Etliches muss einfach bezahlt werden. Wenn wir uns jetzt nicht für den Zusammenhalt der Gesellschaft engagieren und uns gegen Antisemitismus und Anti-Israelismus einsetzen, würden wir das Feld den Gegnern der Demokratie überlassen, den Anhängern der Ausgrenzung und Abspaltung. Was das bedeutet, wissen wir durch die Ereignisse, aufgrund der die Weimarer Republik untergegangen ist. Das Treffen Ende November 2023, von dem das Recherche-Team Correctiv berichtete, lässt Erinnerungen an diese schrecklichen Ereignisse wieder hochkommen. Unser Ziel ist ein nachhaltiges Vorgehen gegen antisemitische Handlungen.
Eine nachhaltige Anerkennung unserer Arbeit ist eine tatkräftige Unterstützung, die sich im finanziellen Bereich auszahlt, denn die Arbeit unseres Vereins finanziert sich ausschließlich über Spenden, Unterstützungen, Mitgliedsbeiträge sowie Projekt-Förderungen. Sie können unsere Arbeit aktiv mit einer Spende unterstützen. Allein den von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Menschen und ihrem Schicksal zu gedenken, ihre Werke zu spielen, reicht eben jetzt nicht mehr aus. Jeder muss seinen Teil, und sei er noch so klein, dazu beitragen, dass gleiches nie mehr geschieht. Signalisieren Sie mit einer Spende gesellschaftspolitische Verantwortung und Interesse an einer demokratisch orientierten Gesellschaft.
Lassen Sie nicht zu, dass unser Land mit einer so demokratischen und offenen, ja toleranten gesellschaftlichen Verfassung auf einmal eine hässliche Fratze zeigt. Immer schon gab und gibt es alte und neue Nazis nach 1945, beiderseits der Mauer. Aber dass sich diese braune Brut so frech und offensiv aus ihren Löchern hervorwagt und dann auch noch ein so großer Prozentsatz der bundesdeutschen Bevölkerung hinter sich „vereinigt“, das lässt einen doch fassungslos zurück. (2021 gewann die AfD bei der Bundestagswahl 10,3%, bei den Landtagswahlen im vergangenen Jahr in Hessen 18,4%, in Bayern 14,6% und in Berlin 9,1%.)
Es gibt etliche Parallelen, die über ein Treffen von hochrangigen Persönlichkeiten, das im Geheimen geschehen sollte, hinausgehen. Auch Adolf Hitler brauchte nach seiner Verurteilung aufgrund des gescheiterten Marsch auf die Feldherrenhalle in München November 1923 eine solide Finanzierung, um die NSDAP (wieder) aufzubauen. Dieses ist ihm mit Hilfe seiner Entourage hervorragend gelungen. Er wurde von Vertretern aus der Wirtschaft enorm unterstützt. Damals hatten zahlreiche Wirtschaftsbosse in Deutschland ihr Heil in Adolf Hitler gesucht und ihn aus diesen Gründen finanziert. Bei dem Treffen Ende November 2023 der AfD-Anhänger, das vom Recherche-Portal Correctiv aufgedeckt und die Recherche-Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden, ging es auch um die Finanzierung. Es schien kein Problem zu sein, dass jeder Anwesende der Veranstaltung 5000,-€ zu spenden hatte. 5000,-€ ist ein Betrag, den die meisten wahrscheinlich nicht pro Monat verdienen.
Heute ist die Situation etwas anders, denn viele Wirtschaftsunternehmen warnen vor der AfD. Sie signalisieren, dass sie im Fall eines Wahlsieges der AfD den Standort in Deutschland verlassen würden. Entsprechende Meldungen kommen auch von ausländischen Mitbürgern.
Aber viel beunruhigender ist doch das Vorhaben der AfD und ihrer Anhänger, in Deutschland ein Gefühl der Unruhe und der Verunsicherung zu verbreiten. Also weite Teile der Bevölkerung davon zu überzeugen, in Deutschland würde in Kürze das reine Chaos ausbrechen, Ungerechtigkeit würde herrschen, und man könnten niemanden mehr glauben. Und als Clou: Womöglich die Vertreter der AfD als Retter in Not?
Wie viel ist Ihnen ein nachhaltiges und aufrichtiges Auftreten gegen Antisemitismus und Anti-Israelismus wert? Ist es wirklich ausreichend, sich positiv über die zu äußern, die sich gegen Antisemitismus aufstellen, Projekte und Ideen umsetzen? Sind Sie auch von der Vehemenz der antisemitischen Äußerungen und Angriffen schier erschlagen, deren Anzahl nach dem Angriff der Hamas auf Israel so in die Höhe schnellten.
Man hört es immer wieder, von hohen Politikern wie dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und von anderen bedeutenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: Das Auftreten gegen Antisemitismus und Anti-Israelismus ist hochnotwendig und wird vom mündigen Bürger gefordert.
Werden Sie Mitglied in unserem Verein "Forum Alma Rosé e.V.". Werden Sie aktiv.
Der Antrag auf Mitgliedschaft kann online oder schriftlich gestellt werden.
Bei einer Mitgliedschaft stehen einige Veranstaltungen kostenlos bzw. zu ermäßigten Preisen zur Verfügung.
Namensgeberin für unser Vorhaben ist Alma Rosé, die Leiterin des Frauenorchesters in Auschwitz. Sie starb am 4./5. April 1944 unter ungeklärten Umständen. Die Mitglieder ihres Ensembles haben jedoch die Hölle des Vernichtungslagers Auschwitz überlebt.
Haus der Wannseekonferenz, Wasserseite © By Hein Mück - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3485172
Louis-Röchling-Straße 23
66333 Völklingen