"Wenigstens habe ich es versucht!"

Dr. Karin Germerdonk

Von Dr. Karin Germerdonk

02. Februar 2025

"Wenigstens habe ich es versucht!"

Diese Aussage machte Friedrich Merz am Freitag, den 31. Januar 2025 am Abend bei einem Parteitag in Erfurt, nachdem sein Gesetzentwurf im Bundestag gescheitert ist.

Nun fragt man sich, was hat er denn versucht? Die Brandmauer zur AfD einzureißen? Fast geglückt, eine Beschädigung hat er erreicht, die Brandmauer hat nachhaltige Risse erhalten.

Die Regierungsgeschäfte zu übernehmen ohne Regierungsauftrag? Gescheitert. Dabei merkt Friedrich Merz nicht, dass er bei seinem Versuch, auf den er so stolz zu sein scheint, selbst der Getriebene der AfD ist, denn nicht er treibt die Regierung zu etwas, was der regierende Bundeskanzler nicht vertreten will und kann. Die Debatte um Migrationspolitik bleibt ein Thema der AfD, die damit Angst und Hass in der Bevölkerung schüren will. Jeder, der diese Debatte mit anheizt, beteiligt sich an dem Vorgang, die gesellschaftspolitische Einheit zu zerstören.

Und er hat noch etwas erreicht: Den Austritt aus der Partei z.B. von Michel Friedman, der über Jahrzehnte aus Überzeugung Mitglied der CDU war. Über viele Jahre hat Michel Friedman die parteipolitische Ausrichtung als Mitglied der Bundesvorstand der Partei mitgestaltet. Dies bedeutet das Verlassen einer Gemeinschaft in einer Zeit, in der es auf gesellschaftspolitischen Zusammenhalt ankommt. Michel Friedman weiß, was er tut, sein Signal ist unmissverständlich.

Auf welche Versuche müssen wir uns einstellen, wenn dieser Kanzlerkandidat Bundeskanzler werden sollte?

Bild: Friedrich Merz © By European People's Party - File:EPP Congress Rotterdam - Day 1 (52112981094).jpg EPP Congress Rotterdam - Day 1

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