92. Jahrestag der Machtergreifung Adolf Hitlers

Dr. Karin Germerdonk

Von Dr. Karin Germerdonk

30. Januar 2025

Heute ist der 92. Jahrestag der Machtübernahme Adolf Hitlers, gefeiert mit Fackelzügen durch das Brandenburger Tor. Schon lange vor 1933 hatte die NSDAP blutige Straßenkämpfen angezettelt mit ihren Kampftruppen gegen die Kommunisten und so in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreitet. Es sollte eine Sehnsucht nach einem starken Mann geweckt werden, der Deutschland von Chaos befreit und wieder zu Größe und Ansehen führt. Das Ziel war Ende 1933 erreicht, Adolf Hitler wurde zum Reichskanzler ernannt.

Das Ermächtigungsgesetz folgte am 23. März 1933, damit war faktisch die Weimarer Republik mit ihren demokratischen Richtlinien abgeschafft, der Beginn der Diktatur, des Dritten Reichs.

12 Jahre und vier Monate später: Die euphorisierende Wirkung von Ansprachen Adolf Hitlers - vergessen. Massenkundgebungen und Reichsparteitage in Nürnberg - verdrängt. Die zahlreich vorhandenen Konzentrations- und Vernichtungslager inklusive ihrer Außenlager - aus dem Gedächtnis gestrichen.

Die Verkündung vom Tod Adolf Hitlers per Rundfunkdurchsage am 30. April 1945 erregte kein großes Aufsehen mehr. Man war mit sich selbst beschäftigt und dem eigenen Überleben. Man fühlte sich eigentlich als Opfer des Bombenkrieges der Alliierten, die damit ihr Ziel, eine Entfremdung zwischen Bevölkerung und der Naziregierung, verfehlten. Nach einem Bombenangriff brannten nun Häuser wie Fackeln. Die meisten Deutschen hatten keine Zeit, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Frage nach der eigenen Verantwortung zu stellen. Vielmehr, sie wollten sich dafür keine Zeit nehmen.

Und heute?

Heute erzeugt eine irrsinnige Debatte um Migrationspolitik wieder ein Klima von Angst und Schrecken. Eine gesellschaftspolitische Diskussion, die kein Raum mehr lässt für eine Auseinandersetzung mit wirklich wichtigen Themen, die für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unersetzlich sind, die Grundlage unserer Demokratie, die eine Auseinandersetzung mit Themen und Thesen derjenigen voraussetzt, mit denen man eben nicht einverstanden und einig ist. Wenn nur eine Meinung zugelassen ist, bedeutet das Diktatur.

Der Ruf nach einer starken Persönlichkeit, die mit eiserner Hand die Regierungsgeschäfte führt, kann nur Schaudern und Entsetzen hervorrufen. Zur Zeit kann man bei dem Politikpersonal an einen Zauberlehrling denken, der die Geister, die er rief, nicht mehr los wird. Hoffentlich weiß Friedrich Merz, was er tut.

Reichskanzler Adolf Hitler © By Andrew Laurie Stangel Collection - Bing images, CC0

Der Fackelzug zu Ehren des neuen Reichskanzlers Adolf Hitler bewegt sich durch die Wilhelmstraße in Berlin am Abend des 30. Januar 1933. © By Bundesarchiv, Bild 102-02985A / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de

Statement

Bei jeder Form von Diskriminierung, Diffamierung oder Beleidigung aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion, Einkommen oder sexueller Orientierungsowie bei persönlichen Angriffen werden sofort die geeigneten rechtlichen Schritte ergriffen.

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